Kurz vor 22:00 Uhr wurden wir zu einem vermutlichen Schwellbrand in einer Almhütte alarmiert. Ausgerüstet mit einer Wärmebildkamera von der Hauptfeuerwache Villach rückten wir nach kurzer Zeit vollbesetzt in Richtung Unterwollaniger Alm aus.
Unser KLF-Allrad, im Winter ständig mit Schneeketten ausgerüstet, machte es uns erst möglich auf dem frisch verschneiten Forstweg voran zu kommen. Die Hütte liegt ungefähr auf 1050 m Seehöhe, die Anfahrt von ca. 9 km erforderte eine gewisse Zeit bei diesen winterlichen Verhältnissen.
Noch auf der Anfahrt wurde mit dem Besitzer per Handy Kontakt aufgenommen. Auf Grund seiner Schilderungen wurde sofort die Feuerwehr Judendorf mit ihrem Unimog Tanklöschfahrzeug-Allrad und die Kräfte der Hauptfeuerwache Villach mit weiteren Tanklöschfahrzeugen und entsprechender Winterausrüstung für die Fahrzeuge nachalarmiert, weiters wurden die Vorkehrungen für einen Atemschutzeinsatz getroffen.
Am Einsatzort eingetroffen mussten wir unsere Ausrüstung erst über einen verschneiten Pfad von über 350 m, zu Fuß zur Hütte bringen. Die Erkundung mit Atemschutz und Wärmbildkamera bestätigte den vermuteten Schwellbrand. Sofort wurden die Maßnahmen für das Eintreffen des ersten Tanklöschfahrzeuges getroffen. Eine Versorgungs- und Angriffsleitung wurden aufgebaut. Der Tank der Feuerwehr Judendorf konnte auf Grund der Geländegängigkeit bis ca. 300 m an die Hütte heranfahren und übernahm dort die erste Wasserversorgung und Bufferfunktion. Die Fahrzeuge der Hauptfeuerwache (TLF-4000 und Wasser-Container 5000) mussten weitere 300 m entfernt auf dem Forstweg ihre Stellung beziehen. Vom Forstweg zum TLF-Judendorf wurde eine weitere Leitung für die Wasserversorgung verlegt.
Die Brandbekämpfung erfolgte mit schwerem Atemschutz, Motorsägen und Brechwerkzeugen. Die Wände mussten zum Teil geöffnet werden um zum Brandherd zu gelangen. Letztendlich kamen zum Schluss noch sogenannte „Fog Nails“ in den Wandöffnungen zum Einsatz um wirklich alle Glutnester in den kleine Zwischenbereichen ab zu löschen.
Bei dem Einsatz, bei dem der Totalverlust der Hütte erfolgreich verhindert werden konnten, mussten 5 Atemschutztrupps die Brandbekämpfung im Inneren der Hütte vornehmen, ein Angriffsrohr wurde zur Sicherung der Außenseite in Stellung gebracht. Der Einsatz konnte um 4 Uhr morgens, nach über 6 Stunden erfolgreich beendet werden.
Wir standen mit der Feuerwehr Judendorf und der Hauptfeuerwache Villach unter Einsatzleiter OBI Herbert Liesinger im Einsatz.