Am 22. April 2015 brach auf der Göriacher Alm bei Lurnfeld auf 1600m Seehöhe ein Waldbrand aus. Die umliegenden Feuerwehren waren täglich von früh morgens bis in die Abendstunden im kräftezehrenden Einsatz.
Zum Wochenende hin wurde die Alarmierung auch auf andere Bezirke ausgeweitet. So kam für uns eine Anforderung von MRAS (Menschenrettung und Absturzsicherung) ausgebildeten Kameraden für Samstag den 25. April. Seitens unserer Feuerwehr rückte BI Herbert Liesinger jun. um 6:00 vom FWZ Villach mit den anderen Kameraden vom Bezirk Villach-Stadt zum Waldbrand ab. Die Aufgabe war es im steilen und unwegsamen Gebiet Glutnester aufzufinden und zu bekämpfen. Speziell in diesem Gebiet war die Versorgung (Material und Wassernachschub) nur aus der Luft mittels Hubschrauber möglich.
Am Samstag wurde unser KLF-A mit einem Trupp, bestehend aus den Kameraden LM Dietmar Buchacher, HFM Bernd Schaumberger, HFM Marcus Pfaller und FM Josef Steiner für den Sonntag alarmiert. Unser KLF-A mit Kraftfahrer LM Buchacher wurde zum Shuttle Dienst abkommandiert. Die Kameraden Schaumberger, Pfaller und Steiner bekämpften Südwestlich der Göriacher Alm die Glutnester. Nur um ein Beispiel zu bringen wie so ein Einsatz bei einem Glutnest ablaufen kann: Man gräbt in einem Radius von ca. 2 Meter rund 1,5 Meter in den Waldboden, der zum Großteil aus Humus besteht und braucht dazu zum Löschen, wie in unserem Fall 3.000 Liter Wasser, bis man für dieses Glutnest Brand aus geben kann.
Unsere Kameraden waren noch vor Ort als die nächste Alarmierung „KATZUG I (Brandeinsatz) Göriacher Alm“ ausgelöst wurde. OBI Herbert Liesinger, BI Herbert Liesinger jun. und HFM Peter Schett rückten mit KATZUG I bestehend aus den Kameraden von Hermagor, Villach-Land und Villach-Stadt abermals zum Waldbrand ab. Diesmal galt es mit Löschrucksäcken Glutnester zu bekämpfen. Allein der Fussmarsch bis zu den Glutnestern dauerte teilweise eine Stunde. Hartnäckige Brandherde mussten zum Teil bis zu einem Meter ausgegraben werden.
Die Einsatztage dauerten durchschnittlich 12 Stunden und waren dementsprechend kräftezerrend. Dieser Einsatz brachte uns einige neue Ansichten und Erfahrungen zum Thema Waldbrand.
Die Löscharbeiten dauerten noch eine Tage an. Eine Fläche von ca. 80 Hektar Waldfläche wurde von Feuer zerstört. Durchschnittlich waren täglich 200 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden FREIWILLIG im Einsatz. Ebenfalls wurde das Bundesheer für Wegerrichtungen und -wiederherstellungen sowie für die direkte Brandbekämpfung herangezogen. Die Löscharbeiten wurden von bis zu 7 Fluggeräten unterstützt.
Der Einsatzleitstab und die Einsatzleiter haben eine perfekte Arbeit geleistet, vom Einweisen zum Einsatzort bis hin zur Versorgung mit ausreichend Getränken und Essen, während und nach den Löscharbeiten hat vorbildlich funktioniert.